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The O’Malleys – Can You Hear Me (2019)

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O’Malley heißt eigentlich keiner von ihnen. Die Band aus Limerick hat  sich nach dem Pub benannt, in dem sie Mitte der Achtziger als akustisches Trio angefangen hat. Seitdem hat es Auftritte in verschiedenen europäischen Ländern  und eine Elektrifizierung gegeben. Die siebenköpfige Besetzung ist nun 25 Jahre zusammen und man hat festgestellt, dass es eigentlich mal Zeit für ein Album wäre.

Die O’Malleys lassen sich nicht in eine Schublade stecken, zu vielfältig sind die Einflüsse – Irish Trad, Americana, Blues, Country…Selten war ich beim ersten Hören eines Albums so gespannt, in welche Richtung es beim nächsten Track weitergehen würde. Die prägende Phase war offensichtlich in den Siebzigern, was die drei ausgewählten Coversongs illustrieren: Who Knows Where the Time Goes (Sandy Denny), If I Was A Carpenter (Tim Hardin) und You’re A Big Girl Now (Bob Dylan).

Die O’Malleys präsentieren eine große Instrumentenvielfalt und haben eine Menge Aufwand in die vielschichtigen Arrangements gesteckt. Der Plan ist, gute Songs überzeugend zu präsentieren. In den neun eigenen Liedern stecken nicht bloß Nostalgie und geballte Lebenserfahrung, sondern vor allem eine ganz große Portion Herz. Das wird außer an der sorgfältigen Produktion besonders am Gesang deutlich. Can You Hear Me ist herzzerreißend traurig, Men On Wire dagegen verträumt, Denmark Street zornige Sozialkritik. Bei drei Songwritern in der Band gibt es keinen Mangel an Material. Hier haben sich offensichtlich Individualisten zusammengetan, die ihr Ding durchziehen, ohne auf den kommerziellen Erfolg abzuheben.

Gut, dass die O’Malleys mit diesem Album noch einmal gezeigt haben, wie viel Talent in ihnen steckt.

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