Die Berliner Folk-Rock Band The Pokes liefern mit „High Hopes“ ihren inzwischen dritten Longplayer ab. Sie waren 2007 mit „Poking The Fire“ eine meiner ersten vorgestellten Alben und stellen für mich eine besondere Verbindung dar.
High Hopes ist ein durchweg schnelles und aus meiner Sicht hart gespieltes Album. Ich habe es einige Male im Auto auf höchst möglicher Lautstärke gehört und war vom Klang sehr angetan.
Das Album ist durchweg abwechslungsreich. Inhaltlich bestechen sie durch intelligente, teilweise sozialkritische und interpretationsfähige Texte. Auch die Liebe, wie kann es anders in einem guten Album sein, kriegt mit der einen oder anderen Nuance, ihre Spielzeit eingeräumt. Alles zusammen wird dem aufmerksamen Beobachter bereits auf dem Cover symbolisiert.
Insgesamt fehlen mir leider nur die echten Highlights/Hymnen, der eingängige Song, der im Kopf hängen bleibt den ich mitsinge/brülle. An „Braut per Klick“ aus dem Vorgängeralbum denke ich noch heute. Am ehesten haben noch „High Hopes“ und „A Hey and a Ho“ das Potential dazu.
Wenn auch vom Stil her völlig aus dem Rahmen fallend, haben sie wieder einen deutschen Track eingespielt, diesmal aber „nur“ als Bonus-Track: „Ich werde verfolgt“.
Ich werd verfolgt von einem kränkelnden System (…)
Sein Konstrukt ist das Produkt und gleichzeitig System
Es sieht mich als willig, als unglücklichen Mann
Es hat mich eingelullt in kapitalistischem Bann
Das Stück erinnert mich an alte Filme aus den 50er Jahren, die in Berliner Café-Häusern spielen.
Zurück im Auto: Der Silberling peitscht mich immer wieder hoch, auch in Köln Mülheim, wo der Verkehr sich wieder einmal zähflüssig über den Wiener Platz schiebt, eingeschlafen wird nicht.
Sie streiten wacker jede Verbindung zum Genre der irisch inspirierten Musik ab, aber die Instrumentierung der Band zeigt es doch sehr deutlich. Sie drehen zwar ihr eigenes Ding, Fiddle, Banjo und Akkordeon sind auf eigentümliche Weise eingebunden, aber es ist Folk-Rock/Punk. In einem Lied ist sogar eine Harfe vertreten, sagte mir das ansprechend aufbereitete Booklet :-)
Not Irish – Not Traditional – Just poking the fire
Die Pokes machen live bestimmt jede Menge Alarm und verhelfen zu einem guten Nachmittag in den Berliner Grüngürteln oder sonst irgendwo.
Nach fünf Jahren Bandgeschichte, hoffe ich, dass sie noch eine Weile dabei bleiben und freue mich auf dass auf der Homepage angekündigte Videoprojekt. Denn sie sind nicht nur gut anzuhören sondern auch schön anzusehen!
Anspieltipps:
- High Hopes
- A Hey and a Ho
- Ich werde verfolgt
- High Hopes
- Wreck the world
- When time is up
- Dinosaur
- Could you please
- Dos and don’ts
- A Hey and A Ho
- Take me for a ride
- Gone is gone
- Not yours, not mine
- Make me feel
- The Pokes
- Ich werde verfolgt
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