Mit „The town pants“ und ihrem bereits fünften Album „Shore leave“ erfreut uns mal wieder eine Band aus Kanada mit leichtfüßigem Folk, der einen gerade in den grauen Wintertagen an sonnige Zeiten erinnert. Die positive Grundstimmung ist in fast allen Songs zu hören. Die liebliche Geige, aber auch der Rest des umfangreichen Sammelsuriums an Schlag- Streich- und Blasinstrumenten lädt den Zuhörer in eine Welt voller Gemütlichkeit, Spaß und Frohsinn ein. Bei schnellen Stücken wie „Rainville“ oder auch dem Titelsong „Shore leave“ erfüllt einen sofort eine positive Stimmung und ein gewisser Bewegungsdrang. Auch unheimliche Orte verlieren schnell jegliche angsteinflößende Wirkung. So wird ein Friedhof bei Mondschein in den Lyrics kurzum zur „Freiluftbar“ umgestaltet und schon kann es losgehen mit der feuchtfröhlichen Party zu „drinking in the graveyard“. Bei diesem animierenden Song wird wohl selbst das älteste Gerippe sich noch mal aus der Gruft erheben, um sich ein wenig kühles Nass durch die Rippenbögen rinnen zu lassen.
Doch auch wenn das gesamte Album nur so vor lustigen Songs sprüht, die die Lebensgeister wecken, gibt es auch ruhige Töne, wie sie zum Beispiel bei der Ballade „Angel“ ertönen. Der Geige werden bittersüße Töne von den Saiten geschmeichelt und der sanfte Leadgesang erzählt einfühlsam und doch stark die Geschichte eines Verlustes. In eine ähnliche Kategorie lässt sich wohl „Coming home“ einordnen, ein Song der, – wer hätte das gedacht- von einer Heimkehr handelt. Das kurzlebige Gefühl, wieder zu Hause angekommen zu sein, wenn der nächste Aufbruch schon in Sichtweite ist, wird musikalisch in melancholische Töne gebettet und so mit einem lachenden und einem weinenden Auge erzählt.
Insgesamt überwiegt wie gesagt aber bei „Shore leave“ eindeutig das lachende Auge, das vermittelt die Musik. Wenn Geige, Tin Whistle und Mandoline zu einer Feier zusammenkommen und dabei noch von einem frechen Banjo unterstützt werden, bleibt wenig Zeit für Traurigkeit. Die „Town Pants“ haben den Zauber einer kleinen Band, die zu Gemütlichkeit und beschwingter Entspannung einlädt. Sie können sich getrost in eine Reihe mit „The Wakes“ und den Landsmännern/frau „Paperboys“ stellen.
Trackliste
- Shore Leave
- Trains Not Taken
- Rainville
- Drinking In the Graveyard
- Angel
- Death Feels Like Me Today
- The Unlikely Redemption Of Oliver Reed
- Coming Home
- Sailor Song
- Run To the Hills
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