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The Twisted Twenty – The Twisted Twenty (2017)

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James Oswald wusste, wie man Hits schreibt. Der erfolgreiche schottische Komponist zog 1741 nach London und hinterließ 12 Bände eigener und traditioneller Musiktitel. 250 Jahre später erwecken The Twisted Twenty einige seiner Tanzmelodien aus dem Caledonian  Pocket Companion zu neuem Leben.

Die siebenköpfige Gruppe aus London lotet den Raum aus, wo sich Klassik und Folk treffen. Die Titelauswahl hat Sinn, denn zu Oswalds Zeiten waren die musikalischen Bereiche nicht so strikt getrennt wie heute, wo man sie als „fusion“ erst wieder mühsam zusammenführen muss. Das Besondere: The Twisted Twenty benutzen historische Barockinstrumente. Es klingt erdig, warm und intensiv, woran die schönen Basslinien einen hohen Anteil haben. Schon im ersten Set kommt beschwingte Spielfreude durch.

Die Streicher verzichten darauf, die starken Leitmelodien unter kunstvollen mehrstimmigen Sätzen zu vergraben. Oft tragen Soloinstrumente das Stück und werden nur sparsam begleitet, z.B. Geige mit Cittern, Cello mit Gitarre. Mehrstimmigkeit wird jeweils langsam aufgebaut. Three Good Fellows funktioniert wie ein Kanon, entwickelt einige Wucht und bekommt am Höhepunkt einen überraschenden Bodhran-Einsatz.

Stücke anderer Herkunft fügen sich gut ein. Geigerin Holly Harman singt in klassischer Manier, sehr klar und zurückgenommen, zwei schottische Lieder, eine Fassung der bekannten Three Ravens und John Anderson My Jo von Robert Burns.
Die Melodie von Arthur McBride aus Irland wird instrumental gestaltet, sehr ruhig, aber mit leichter elektronischer Untermalung. Das funktioniert erstaunlich bruchlos und sollte weiter ausgebaut werden.

Die CD überzeugt auch, weil sie sehr gut aufgenommen und gemischt ist. Die perfekte Musik für ein sommerliches Picknick in einem englischen Park…

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