Menü

Trad Arrr live in Lüdenscheid

Teile diesen Beitrag:

Die Folkpack-Konzerte liefern ja sonst feinste akustische Klänge, aber am Samstag durfte es im gediegenen Kulturhaus-Saal mal richtig krachen.

Trad Arrr ist ein relativ neues Projekt, das den Folk-Rock englischer Prägung ins 21. Jahrhundert bringen will. Es gibt bei sieben sehr erfahrenen Mitgliedern ein derart großes kreatives Potential, dass keine Minute Langeweile aufkam und das Publikum am Ende restlos begeistert war. Nach  einigen Festivalbesuchen kann ich einen Vergleich ziehen mit den großen Namen des englischen Folk-Rock (oder was jetzt darunter firmiert). Dieser fällt rundum positiv aus.

Das a cappella begonnene My Lagan Love zum Auftakt demonstrierte eher beiläufig die gesangliche Stärke, bevor die Instrumente mit satter Rhythmusgruppe einsetzten. Sich beim Lead-Gesang abwechseln zu können, ermöglicht Dialoge und ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Die leichte Behäbigkeit, die ich auf den beiden Alben ausgemacht hatte, war wie weggeblasen.

Der Sound war satt und ließ auch die akustischen Instrumente meistens gut durchkommen. Gitarrist PJ Wright beeindruckte mit seinen markanten Soli, mal gezupft, mal mit Bottleneck-Einsatz. Greg Cave bot als Sänger und 2. Gitarrist eine Energieleistung, ebenso Marion Fleetwood mit der stärksten Singstimme der Band sowie Guy Fletcher, der für meist die akustischen Melodien zuständig ist.

Auch wenn die Band mit vorgefundenem Material arbeitet, ist der kreative Input nicht geringer, denn alle Lieder werden mit vielen Klangfarben versehen und die vielstrophigen Balladen lang ausgespielt. Die unterschiedlichen Einflüsse von Klassik bis Pop waren nicht im Einzelnen trenn- und aufzählbar.

Trad.Arrr konnten ihre Vielseitigkeit auch optisch demonstrieren, einmal mit dem großen Instrumentenpark, zum anderen mit Wechseln auch während der Stücke. Vom Schlagzeug zur Trompete, vom Keyboard zur Fiddle, von der Gitarre zum Cello…Die MusikerInnen bewegten sich ziemlich viel auf der großen Bühne, spielten sich gegenseitig an, was der Lebendigkeit der Musik entsprach.

Statt Jigs und Reels gab es passenderweise Hornpipes und englische Morristunes. Bei letzteren winkte das Publikum stilecht mit weißen Taschentüchern und hatte Spaß.

Zu den zwei geplanten Zugaben kam angesichts stehender Ovationen noch eine ungeplante dritte. Wenn ich es recht verstanden habe, wird bereits an eine Wiederholung des Konzerts gedacht…

Homepage TradArrr

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.