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Trailhead ~ The Road to Salamanca (2009)

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Obschon weder Titel, noch graphische Aufmachung oder Sound es vermuten lassen, handelt es sich bei Trailhead um den Berliner Tobias Panwitz, der 2009 sein erstes Album auflegte: The Road to Salamanca. Nach einem Jahrzehnt des Weltreisens kehrte Panwitz zurück nach Berlin und eröffnet mit seinem Silberling eine musische Marschrichtung, die erklärtermaßen zwischen den Beatles, Neil Young, Crowded House und vor allem seinen zahlreichen Begegnungen und Impressionen von einem freien und ungebundenen Leben ihren Weg in den Gehörgang sucht.

Frei übertragen heißt Trailhead nichts anderes als Ausgangspunkt, was der Anspruch des Berliners zu sein scheint.

Die 13 Eigenkompositionen werden durch den namengebenden Titel „Road to Salamanca“ eröffnet. Und auch hier wird das Motiv des Reisens deutlich. Das Cover öffnet den Blick über eine weite Landschaft – und ein berucksackter Herr schreitet gen Horizont. Gleichermunaßen abend- bzw. morgendämmernd schleicht sich das erste Lied mit viel Fernweh in des Hörers Gemüt. In beinahe lagerfeuerlicher Atmosphäre avanciert bereits der erste Titel zu einem sehnsüchtigen Ohrwurm. Und auch der Gesang des selbsternannten Ausgangspunktes wird diesem Anspruch gerecht. Niemals aufdringlich, jedoch jederzeit eindringlich wird das Gefühl des Nie-Ankommens authentisch in Wort und Gesang verpackt. Dabei stören selbst zu oft gehörte Plattitüden wie “Where the mountain meets  the sea” (Won’t Be the One) nicht. Wer den Herren vielleicht auch visuell auf seiner Reise begleiten möchte, werfe einen Blick auf folgenden Link:

Freunde textlastiger Musik und deren Gehalten sollten sich dem Englischen durchaus nah fühlen oder – wie auch Panwitz – dem Englischen sogar näher als dem Deutschen.  Wem es, wie auch mir, nicht so geht, dem wird dieser Silberling dennoch einiges bieten. So entpuppt sich der kreative Musiker nebst seiner Gastunterstützer als vielbegabter Instrumentalist und z.T. wagemutiger Harmonienspringer. Dabei bleiben seine Melodien jedoch immer eingängig. Gediegenes Gitarrenpicking wird bspw. bei „Walking the Camino“ durch Synthiesounds umspielt, indes – klein aber fein – eine Orgel bluesartig die melancholische Stimme Panwitz‘ umspielt. Bewusst dissonant leitet eine zweite Gitarre zum auflösenden Schlussakkord ein, während im Hintergrund ein Metronom klickt. „Speed of Sound“ bietet dahingegen Kuschelpop par excellence.

Folkfreunde etwa zackigen Kalibers sei von diesem Silberling eher ab- als zugeraten. Wen jedoch hin und wieder das Fernweh plagt, wer gern am Lagerfeuer vertrauten und dennoch fremden Melodien nachträumt, dem sei diese Mischung aus Singer-Songwriter-Blues und Pop-Träumen wärmsten ans Herz gelegt. Auf dass man zumindest in Gedanken, wie der Mann auf dem Cover, den Rucksack aufsetze und ins Ungewisse ziehe … Denn so wäre der Name mehr als bloße Hülle. Er wäre ein Programm. Zum Aufbruch.

 

Trackliste

  1. Road to Salamanca
  2. Plastic Beads
  3. Won’t Be the One
  4. Walking the Camino
  5. Static
  6. Speed of Sound
  7. Waves
  8. Sidelane
  9. Julia Clover
  10. Now That You’re Two
  11. Bats On The Wing
  12. Karolina
  13. Morning Light
  14. Now That You’re Two [Demo Version]

 

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