Für eine Gruppe, die auf der Bühne so unglaublich stark ist, liegt es nahe, ein live – Album herauszubringen. Live in Galway fängt jedoch nicht nur die Konzertatmosphäre ein, was bei der tollen Stimmung im „Roisin Dubh“ wahrlich genug gewesen wäre. Es sind die großartigen Arrangements mit vielen Gästen, die das dritte Album der jungen Iren besonders machen.
Durch ein Blechbläser – Quartett bekommen einige Stücke eine weitere Ebene, und wie die swingende Brass Band mit den Banjos zusammen geht, ist schon unglaublich. Zeitlich passen früher Jazz und die Vorläufer des Bluegrass gut zusammen, aber diese heiße Mischung hat wohl noch niemand öffentlich zusammengebracht. Die Grundlage in der irischen Tradition kommt trotzdem auch bei den amerikanischen Titeln immer wieder durch.
Sänger David scheint noch mehr Power als sonst zu entwickeln. Die Harmonien der beiden Sängerinnen tun den Balladen gut, ebenso die Dobro bei The Long Black Veil. Danach gibt es wieder volles Tempo mit rasanten Soli von Banjo, Mandoline, Fiddle oder Bodhran. Das ist absolut mitreißend und lässt einen bedauern, an jenem denkwürdigen Abend nicht in Galway dabei gewesen zu sein. Wenn dermaßen die Post abgeht, fragt niemand, ob das nun eher Gospel, Blues oder Folk ist. Wie singen Band und Publikum gemeinsam so schön: „We all need more banjos in this world!“Der Aufstieg dieser Band ist noch lange nicht zu Ende.
Das Album ist nicht nur als Konzert – Souvenir, sondern einfach rundum zu empfehlen.
Die Fotos stammen vom Auftritt beim diesjährigen Blacksheep – Festival.