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Follow me up to Carlow

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Gekreuzte SchwerterDie Schwerter gezückt, die Hellebarden erhoben: Jetzt fließt das Blut (im Lied) in Strömen. ‚Follow me up to Carlow‘ handelt von einer der wenigen großen Schlachten, welche die Iren militärisch klar gewinnen konnten: Glenmalure im Jahr 1580. Die Schlacht war Teil der Desmond-Aufstände gegen die englische Krone, welche letztlich niedergeschlagen wurden.

Hintergrund

Die englische Königin Elisabeth I. war vom Papst exkommuniziert worden, so dass die katholischen Landadeligen sich ihr nicht mehr zu Treue verpflichtet fühlten. Außerdem ärgerten sie sich über die Steuern. Die Verhältnisse waren unübersichtlich, die Gegenreformation verbündete sich mit national gesinnten Kräften. Feach MacHugh O’Byrne hatte sich bereits als Warlord einen Namen gemacht und schloss sich mit Lord Baltinglass zur Vorbereitung eines Aufstandes zusammen.Elisabeth schickte per Schiff eine 3000-köpfige Armee, da sie fürchtete, die Rebellion könnte sich über die englischen Dörfer in der Nähe der Hauptstadt (the Pale) bis nach Dublin ausbreiten. Bei den Soldaten handelte es sich aber um unerfahrene Rekruten.

Auch ihr Anführer Lord Arthur Grey de Wilton hatte wenig Vorstellung vom Vorgehen der irischen Kämpfer und unterschätzte ihre Zahl. Er ließ sich mit seinen Truppen in die Wicklow Mountains locken. Das U-förmige Tal von Glenmalure war dicht bewaldet und am Fuß sumpfig, so dass es für viele Engländer kein Entkommen gab, als sie von den Hängen herab angegriffen wurden. Die Zahl der englischen Opfer wird auf 500 bis 900 geschätzt. Eine so krasse Niederlage auf irischem Boden hatte es für die Krone noch nicht gegeben.

Wicklow Mountaisn. Originalfoto Wikipedia

Lord Grey konnte fliehen und starb später friedlich in England. Anders als im Text war es nicht der Kopf des Statthalters Fitzwilliam, der nach London geschickt wurde, sondern der von Feach O’Byrne nach seinem Tod 1597.

(Die Garnisonsstadt Carlow aus dem Titel hat mit dem Geschehen eigentlich nichts zu tun. Geographisch gesehen kann man genauso gut ‚Follow me down to Carlow‘ singen.)

Text:

Lift MacCahir Og your face brooding o’er the old disgrace
That black FitzWilliam stormed your place, drove you to the Fern
Grey said victory was sure soon the firebrand he’d secure;
Until he met at Glenmalure with Feach MacHugh O’Byrne.

CHORUS

Curse and swear Lord Kildare
Feagh will do what Feach will dare
Now FitzWilliam, have a care
Fallen is your star, low
Up with halbert out with sword
On we’ll go for by the lord
Feach MacHugh has given the word,
Follow me up to Carlow.

See the swords of Glen Imayle, flashing o’er the English Pale
See all the children of the Gael, beneath O’Byrne’s banners
Rooster of the fighting stock, would you let a Saxon cock
Crow out upon an Irish rock, fly up and teach him manners.

From Tassagart to Clonmore, there flows a stream of Saxon gore
Och, great is Rory Oge O’More, sending the loons to Hades.
White is sick and Grey is fled, now for black Fitzwilliam’s head
We’ll send it over, dripping red, to Queen Liza and the ladies.

Textdichter:

Der Text wurde erst 300 Jahre nach dem besungenen Ereignis von Patrick Joseph McCall (1861-1919) verfasst. Von ihm stammen auch andere bekannte Rebellenlieder wie ‚Boulavogue‘ oder ‚Kelly, the Boy from Killane‘.

Melodie:

Aller Wahrscheinlichkeit nach hat McCall seinen Text auf eine bekannte Melodie geschrieben. Sie steht im 6/8 Takt und kann als Marsch angesehen werden. Eine Legende besagt, die Melodie sei von einem Piper direkt nach der Schlacht gespielt worden. Andere Auffassungen bezeichnen das Stück als Set Dance namens ‚Sweets of May‘ bzw. als Bonnie Annie‘.

Aufnahme:

Die einflussreichste Aufnahme ist sicher die vom ersten Planxty-Album. Christy Moore singt mit dem nötigen Biss, das Arrangement ist raffiniert und druckvoll.

Ohne Christy Moores Händchen für fetzige Songs hätte ‚Follow me up to Carlow‘ möglicherweise nie den Weg aus einem hundert Jahre alten Liederbuch in die keltische Welt gemacht.

Alle Lieder aus dieser Serie gibt es in unserem Youtube-Channel in der Playliste ‚Story behind the Song’.


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