Bei so einem bombastischen Sound rechnet man nicht damit, dass ein einziger Mensch hinter dem Projekt steht. Bei Celtic Bridge ist es aber so. Lorenzo Gabanizza erzählt auf seinem neuen Album eine sehr romantische Geschichte, in der Liebe, Tod und die Entdeckung der eigenen keltischen Wurzeln eine Rolle spielen. Das italienische Multitalent hat komponiert und arrangiert, Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Whistles selbst eingespielt und natürlich auch gesungen. Allein beim letzten Track singen einige Freunde mit.
Trauer, Sehnsucht, Freude – der Ausdruck von Emotionen steht für Lorenzo an erster Stelle; sein Motto ist „Love never dies, Love always wins“. Seine Stimme ist sehr weich und erinnert etwas an den Pop-Barden Angelo Branduardi. Die Keyboards dominieren mit vielfältigen Sounds, die oft anderen Instrumenten nachempfunden sind. Einflüsse stammen aus der Mittelalter-Szene, von U2 oder klassischen Komponisten. Enthalten sind aber auch zwei irische Traditionals, wobei Danny Boy sehr auf die Tränendrüse drückt.
Die zahlreichen Instrumentalstücke sind oft mit Naturgeräuschen angereichert und würden sich mit ihrem satten Wohlklang gut als Filmmusik eignen. Die rockigen Parts gefallen mir am besten, leider gibt es nur ein einziges E-Gitarrensolo.
„Keltisch“ ist ja nicht nur im Rockbereich, sondern auch im Pop eine feste Größe. Hier würde ich Celtic Bridge einordnen. Das Album könnte bei Freunden einer mystischen Fantasiewelt aus der Zeit von Avalon sicher Anklang finden.