Das bereits dritte Album der Folkrocker aus Luzern, die mir bis dato leider unbekannt waren, trägt den vielversprechenden Titel „The Irish Do“-übersetzt soviel wie „Die irische Fete“. Diese wird mit dem Opener „Stomp In“ eingeleitet. Das ansteigende Tempo und das Spiel von Geige und Flöte, die den irischen Tune „King of the Fairies“ erklingen lassen, zeichnen sofort das Bild einer gemütliche Pubszenerie.
Der zweite Titel, zugleich Namensgeber des Albums „The Irish Do“ steigert mit seiner fröhlichen Melodie und dem abwechslungsreichen Arrangement das Tempo ein wenig. Vor allem der teilweise sprechartige Gesang sowie lateinamerikanisch anmutende Rhythmen, die mit klassischen Traditionalelementen kombiniert werden, machen diesen Song aus.
Bei “ Broke and Pledged“, musste ich bei den ersten Takten unwillkürlich an Pink Floyd’s „Another Brick in the wall“ denken. Doch dann wird man durch die einsetzende Flöte und die Geige sofort wieder zurück nach Irland „entführt“ . Vor allem der jazzlastige Bass geben diesem Song eine gediegene ,etwas ruhigere Atmsophäre.
Der humorvolle Titel „Troosers are for losers“ wiederum ist wieder etwas zum Mitsingen und tanzen. Die Notwendigkeit von Unterhosen und die Eigenarten der Schotten werden hier mit einem Augenzwinkern besungen und machen den Titel zu einem klassischen „Gute Laune Song“.
Dass die Band jedoch auch ruhigere und ernstere Töne anschlagen kann, hört man im darauffolgenden „Chasing Petticoats“, zumindest lässt der Beginn dies vermuten. Durch die Kombination dreier Traditionals jedoch wird dieses Stück schnell temporeicher und endet schießlich im Gegensatz zum eher trägen Anfang mit schnelleren Tönen.
Fröhlich beschwingt geht es mit „Paddy’s Shamrock Shore “ weiter. In diesem Song geht es um einen irischen Auswanderer in Amerika. Indem zu den irisch-schottischen Klängen nun Elemente hinztreten, die an Countrysongs erinnern, verbindet die Band die musikalische mit der inhaltlichen Seite.
In dem Titel „Groggy Sounds“ ist wieder vor allem das Flötenspiel sehr dominant, doch auch die rockige Gitarre kommt nicht zu kurz.
Beim „Waves of Rush“, ein traditioneller Tune, wird die Stimmung etwas melancholischer und läd eher zu einem kurzen Innehalten als zum Feiern ein, obwohl sich die Nostalgie vor allem gegen Ende auch durch kurze Beschleunigungen des Tempos etwas vertreiben lässt.
Miit einem Hauch von Blues erzählt „Lowlands of Love“ vom Umgang mit Liebe und Lust, während Flöte und Geige etwas in den Hintergrund treten.
„Juliet“ beginnt wieder sehr ruhig und traditionell. Doch auch hier verschnellert sich das Tempo bald und eine flinke Geige sowie die harmonierend Flöte laden wieder zum Tanzen ein.
Der Schönheit Irlands wird mit „Waking Bessy“ besungen. Der Text stammt hier von dem irischen Dichter J.J. Callanan und wird geschickt mit der eigenen Melodie von Pubside Down verbunden. Ein Abend am Lagerfeuer vor der Irischen Küste hat sich mir sofort als Kulisse aufgedrängt.
Schließlich wird die „Irische Fete“ mit dem letzten Lied „Hen Reels“ quasi beendet. Hier werden die anfänglichen, langsamen Reggae-Grooves durch die rasante Geige ergänzt und das Stück mündet schließlich in eine schnelle Irish-Folknummer.
Fast zwei Minuten nach dem vermeintlichen Ende des letzten Stückes gibt es dann noch eine kleine Überraschung. Der „Hidden Track“ erinnert an eine spontane Jamsession und scheint den Hörer schließlich endgülig von der Fete zu verabscheiden . Es sei, denn man spielt „The Irish Do“ noch einmal von vorne ab.
Insgesamt ist „The Irish Do“ ein abwechlungsreiches Album, das durch schöne Melodien und Traditionals besticht, für meinen Geschmack jedoch insgesamt noch etwas schneller und einergiegeladener sein könnte. Für gemütliche Abende mit gelegentlichen Tanzeinlagen jedoch definitiv zu empfehlen.
Tracklist
- Stomp In
- The Irish Do
- Broke and Pledged
- Troosers are for Losers
- Chasing Petticoats
- Paddy’s Shamrock Shore
- Groggy Sounds
- Wave of Rush
- Lowlands of love
- Juliet
- Waking Bessy
- Hen Reels
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