Es hat etwas vom Murmeltier. Einmal im Jahr fahren daniels und ich zum Castellans Folksommer nach Bevergern und der Ablauf ist immer gleich. Es gibt sicher größere Festivals, aber das Castellans steht für großes Engagement und Freundlichkeit. Abgesehen davon ist die Musikauswahl immer eine Reise wert. 2015 musste das Festival kurzfristig abgesagt werden – schuld war das Wetter. Ein Phänomen, dem ein Jahr später viele Branchengrößen zum Opfer fallen sollten. Auch für das Castellans war es danach nicht einfach und die Zukunft ungesichert. Doch hier zeigt sich, wie sehr das Castellans in der Region verankert ist. Eine Stärke der Veranstaltung. Dieses besondere Flair, der Veranstaltungsort „Nasses Dreieck“ und letztlicht die Wahl der Kapellen, lassen das Festival ganz oben auf unserer Liste stehen und uns jedes Jahr von neuem nach Bewerbern fahren.
Musikalisch beginnt das Castellans immer mit Dudelsack und Rhythmussektion, in diesem Fall die der Ems Highlander Pipes & Drums und das Rahmenprogramm bestreitet MacPiet. Er gehört eigentlich schon zum Inventar und deutlich wird das, als Uncle Bard fragt, wer The Moorings kennt. Das Publikum jubelt verhalten, rastet aber aus, als sich Uncle Bard nach MacPiet erkundigt. Nun, wir haben aber ganz klar den langen Weg auf uns genommen, um Gutes zu sehen und Neues kennen zu lernen. Also waren wir gespannt, was Uncle Bard & The Dirty Bastards zeigen würden. Und es war eine gute Show. Die Bastards spielen eine abwechslungsreiche Mischung aus Traditionellem und eigenen Kompositionen, liefern eine gute Show mit viel Tempo und schaffen es auch das Publikum mitzunehmen.
Keine Unbekannten für uns sind The Moorings aus Frankreich. Sie haben uns schon vor zwei Jahren im GVU-Heim begeistert. Und so war die Vorfreude groß sie wieder spielen zu sehen. The Moorings gehören definitiv zum Besten, was die europäische Celtic-Punk Szene zu bieten hat und das ließen sie das Publikum spüren. Schweißtreibende Jigs, wechseln sich mit druckvollen, emotionsgeladenen Eigenkompositionen ab. Es wird Zeit, das The Moorings eine neue Platte bringen. Ich bin gespannt…
Abschließend wieder der Hinweis, dass ich selten auf einem Festival war, das mit so fairen Preisen glänzt. Ein 0,3 Guinness kostet 2,- Euro und der Eintritt ist auch mehr fair. Also merkt euch das Castellans für 2017 vor, MacPiet macht das schließlich auch!