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Twelfth Day – Cracks in the Room (2017)

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Zwei Frauen, die wunderschön singen können und dazu die Wohlfühl-Instrumente Geige und Konzertharfe spielen. Das könnte glatt, brav und sanft sein. Nicht so bei Twelfth Day. Catriona Price und Esther Swift  haben keine Angst davor, bei ihrer Erforschung der gemeinsamen Möglichkeiten auch mal anstrengend zu sein. Das konterkariert die in der Musik so hartnäckigen Rollenklischees aufs Feinste.

Die beiden jungen Musikerinnen aus Edinburgh haben sich in der schottischen Folkszene einen Namen als Vorreiterinnen eines frischen, innovativen Ansatzes gemacht. Die Geigerin Catriona stammt von den Orkney-Inseln und ist in Deutschland als Mitglied von Nua in Erscheinung getreten. Harfenistin Esther kommt aus Peebles in Süd-Schottland. Beide haben in Manchester Musik studiert und zusammen in einer WG gelebt.

Die große Spannweite der Stimmen und der beiden professionell, aber experimentierfreudig gespielten Instrumente wird klangvoll ausgebreitet, wobei Twelfth Day auch mal das Spektrum des Gewohnten verlassen. Stilistisch sind sie nicht festzulegen, die klassische Ausbildung färbt das komplett eigene Material ebenso wie Jazz, Blues oder Pop. Der kurze Opener False Electric zeigt ihre Lust am Improvisieren. Bei Cracks geben die Zwei eine pointierte feministische Stellungnahme zum weiblichen Selbstoptimierungswahn ab. Das abschließende Blackford Hill verweist auf  Edinburgh und die schottische Tradition. Der rote Faden ist, dass es keinen gibt – außer der Lust zum Ausprobieren. Es wird deutlich, dass Twelfth Day noch auf der Suche sind. Man darf gespannt sein, wie es mit den beiden weiter geht.

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