Zwischen keltischer und Mittelaltermusik gibt es reichlich Berührungspunkte. Das machen sich Astrid Heldmaier und Reiner Köhler vom Duo Lautensang zunutze. Beide spielen bei der Irish Folk Band Emerald aus Hannover und setzen hier ihre Instrumente Gewinn bringend für eine musikalische Reise durch die Zeiten ein.
Die Spielweise von Lautensang verknüpft die historische Vorstellung mit Stilelementen, wie sie in der Folkszene geläufig sind. Die Eigenbezeichnung „Historical Crossover“ trifft es ganz gut. Die rein akustische Instrumentierung kombiniert Blas- und Zupfinstrumente, die sehr gut zum Material passen. Neben Flöten stechen als Besonderheit die Northumbrian Smallpipes heraus, ein kleiner, Blasebalg betriebener Dudelsack mit feinen Klang. Mit Gitarre und irischer Bouzouki sowie Multitracking ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Der Klang ist ausgewogen und kammermusikalisch kompakt, aber nicht dünn.
Unter den Liedern sind Hits aus dem Deutschfolk – Revival: Tanzen und Springen, Wie schön blüht uns der Maien oder das Klein Wild Vögelein. Zahlenmäßig überwiegen unter den zehn Tracks deutlich die Instrumentalstücke, was der Stärke des Duos entspricht. Die selbst geschriebenen Melodien passen sich nahtlos ein, genau wie die irischen Kompositionen von Turlough O’Carolan.
Auf dem Mittelaltermarkt wird damals wie heute einiger Humbug unter’s Volk gebracht. Da stehen Lautensang für die ehrlichen Spielleute, die das Publikum mit ihrem Können unterhalten.