Seien wir ehrlich: es gibt inspiriertere Bandnamen als „Red Shamrock“. Auf den ersten Ohren klingt auch das Album „Desert Snow“ ein bisschen altbacken – was in einem traditionellen Genre ja aber nicht unbedingt negativ sein muss. Im Gegenteil, wer mehr auf ursprünglichen, keltischen Folk steht, findet hier eine leicht rockige Variante und kann das ein oder andere Schmankerl entdecken.
„Desert Snow“ legt den Schwerpunkt auf die Instrumente. Der Gesang funktioniert fast wie ein weiteres Instrument, wird nur sehr sporadisch eingesetzt und ist eher untypisch. Das Schlagzeug wird durch diverses Schlagwerk ersetzt, elektronische Instrumente finden den Weg auf die Platte so gut wie gar nicht. Aus der typischen Instrumentierung treten zum Beispiel Bouzouki oder Udu heraus. Die hälfte der Songs sind Neuinterpretationen oder traditionals.
Das Album bewegt sich insgesamt auf sehr ruhigen Pfaden. Das Tempo wird selten angezogen. Abwechslung wird durch die sehr spielerische Umsetzung erreicht: Da gibt es geslapten Bass auf „Joxer’s Parallel“, kirchlich anmutende Musik auf dem Titeltrack, die dann durch fröhliches und typisches gefidel sanft gestört wird, einen Band-Chor auf „Tam Lin“, „Land Of The Answers“ wird vom Akkordeon getragen und macht mit schnellem Slap-Beat Tanzlaune. Der Gesang wird anfangs in schöner Regelmäßigkeit eingesetzt und ist ausnahmslos klasse. Gibt den Songs den nötigen Schub und das gewisse Etwas. Insgesamt spielt er aber keine größere Rolle auf dem Album.
„Desert Snow“ ist hervorragend produziert. Durch seine ruhige, traditionelle Natur ist es etwas für einen gediegenen Abend, natürlich mit Whiskey. Die Musik erfordert es außerdem bewusstes zuzuhören. Viele schöne Details sind ansonsten nicht zu entdecken.
Trackliste
- Joxxer’s Parallel
- Beggarmaid
- Desert Snow
- Tam Lin
- Pangea Beats
- The Miller’s Bald Daughter
- Danza l’üse
- Land of the Answers
- Scottiches
- The Lady and the Moon
- Viva Galicia
- Póg Mo Thóin
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