Sieben Jahre nach dem wunderbaren Meet You There haben die Oysters endlich wieder eine CD mit eigenen Songs aufgenommen. Lob in höchsten Tönen war bereits zahlreichen englischen Publikationen zu entnehmen, ich komme aber nicht umhin, mich dem anzuschließen. Für mich als jahrzehntelangen Fan ihres gediegenen Folkrocks ist Diamonds on the Water schon seit Februar das Album des Jahres, allein schon wegen des Titelstücks. Wie die Band selbst sagt – „im Herzen akustisch, aber nicht immer leise“.
Die Songs sind meist in mittlerem Tempo gehalten, melodisch wunderschön und berührend, mit eingängigen, mehrstimmigen Refrains. Inhaltlich geht es eher um Persönliches, die Beziehungen zu Menschen, zur Natur oder zu den eigenen Liedern. Manchen mag der politische Biss und die temporeiche Schärfe fehlen, welche die Oysterband in den Neunzigern zeigte. Das ist eine Frage der Ehrlichkeit: die Oysters haben ihre Haltung nicht geändert, mit dem Älterwerden ist der Blick auf die Welt dennoch ein anderer geworden. Sie sind weiter kreativ, ohne sich wie manch andere Band nur noch selbst zu kopieren. John Jones ist immer noch bestens bei Stimme, und der Weggang von Chopper, der Solopfade beschreitet, ist mit Bass und Cello ganz gut kompensiert worden. So kann es auch bei über 30 Jahren Bandgeschichte noch gut eine Weile weitergehen…
Die nächsten Auftritte in Deutschland:
2. Oktober Zakk, Düsseldorf
3. Oktober Musiktheater Rex, Bensheim
4. Oktober Kulturflut Festival, Hamburg