Freunde! Fünf Mann stellen sich mit einem 11 Tracks starken Debüt vor. „The Muckers“ ist Titel und Bandname zugleich und bedeutet soviel wie „Freund“ in den Six Counties, aber vor allem rund um Belfast. Wenn man weiss, das „The Muckers“ aus Atlanta kommen, ergeben sich daraus viele Interpretationsmöglichkeiten. Eine allerdings ist nicht nur mit diesem Wissen unzulässig: sie sind keine „Tiffany´s“. Viel zu eigenständig präsentieren sie ihre Version von verstärktem, schnellem Folk, der durch Schlagzeug unterstützt wird. Laut eigener Aussage vermischen sie Irish-Folk mit Anleihen von Gypsy, Bluegrass und unzähligen anderen Einflüssen, um ihren eigenen Sound herzustellen. Ja und ich möchte ihnen Recht geben. Songs wie „Old Dun Cow“ kommen durch das Akkordeon sehr beschwingt daher und das trotz der traditionellen Breaks. Dem gegenüber stehen aber auch Lieder wie „Dirty Old Town“, die, wenn man sie noch nicht tot gehört hat, genauso hören möchte, wie sie sind. Und das haben die Muckers verstanden. Hier gibt es keine Experimente, man bleibt sehr nah am Original. Die Geige wird in den Vordergrund geschoben und unterstreicht diesen Oldschoolanstrich, indem sie wie in einem alten Countrystück gespielt wird. Dadurch wirkt sie wie der zu dicke Zuckerguss auf der Süssigkeit. Es ist zuviel des Guten, aber er darf nicht fehlen. Man hat keine Wahl und muss gegensteuern, mitsingen ist angesagt.
Meine Frau fragt mich oft, warum ich mir Bands anhöre, die immer wieder die gleichen Lieder spielen. Das ist schwer zu erklären und während viele Bands in diesem Sektor eben einfach nur Mucker sind, die sich auf irische Musik spezialisiert haben, gehören The Muckers in die andere Kategorie: sie spielen bekannte Songs auf eine irgendwie unbekannte Art. Und wer weiss, was in der Zukunft folgt, schließlich handelt es sich bei „The Muckers“ um ein Debut. Zusammengefasst und für alle die nicht zwischen den Zeilen lesen wollen – kauft euch das Ding!