Menü

The Waterboys – Where The Action Is (2019)

Teile diesen Beitrag:

Die Waterboys sind seit 1983 in ständig wechselnder Besetzung die Band von Mike Scott. Der 60-jährige, in Irland lebende Songwriter ist immer seinen eigenen Weg gegangen und hatte speziell in den Achtzigern großen Einfluss auf die Entwicklung des Folk-Rock. Sein Gesang ist unverwechselbar und das gleichbleibende Element vor dem Hintergrund verschiedener stilistischer Einflüsse.

Auch auf Where the Action Is lässt der aus Edinburgh stammende Scott sich nicht auf ein Genre festlegen. Das kraftvolle Titelstück als Opener legt die Latte gleich recht hoch. Die markanten Einlagen von Fiddler Steve Wickham erinnern an alte Zeiten. Retro-mäßig die Arrangements mit Hammondorgel und souligen Backgroundsängerinnen. Der Blick geht nostalgisch zurück auf Scotts Zeit in London (Ladbroke Grove Symphony) oder seine Begegnung mit Mick Jones von The Clash (London Mick).

Die Stücke im Mittelteil sind typische, eingängige Scott – Balladen. Bei Take Me There I Will Follow You gibt es als Konzession an die Moderne eine kleine Rap-Einlage. Then She Made The Lasses O (bekannt als Green Grow The Rushes) ist bewusst elektronisch arrangiert und zitiert die Tradition, geht aber gleichzeitig auf Distanz zu ihr.

Der sehr eigene Schlusspunkt ist die neunminütige Lesung eines Textes von Kenneth Grahame von 1908, mit den tierischen Protagonisten aus The Wind In The Willows (Wind in den Weiden). Der natur-romantischeText ist mit wunderbar atmosphärischer Musik unterlegt. Man spürt noch einmal Mike Scotts enges Verhältnis zur Sprache, wie es schon seine Yeats-Vertonungen dokumentierten.

Ein Album mit ausgeprägter persönlicher Handschrift, das die folk-orientierten Waterboys-Fans wohl nicht glücklich macht, aber sehr unterschiedliche Highlights bietet.

Homepage

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.