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Airs & Graces – Voting at the Hall (2018)

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Mit Airs & Graces erscheint eine neue Band am Himmel des deutschen Celtic Punks. Okay, nicht wirklich neu, aber jetzt kommt „Voting at the Hall“, ihr erster offizieller Longplayer. Um die Rahmendaten abzustecken: die Regensburger liefern 14 Punksongs, denen eine mächtige Portion Folk durch Philips Mandoline verpasst werden.

Thematisch könnte man Airs & Graces der Arbeiterklasse zuordnen, auch wenn diese eher nur noch in romantisierten Erinnerungen vorhanden ist*. Vielleicht sind sich Airs & Graces dieser Tatsache bewusst, denn mit „Cards“ startet das Album mit einem Lied über Verrat an den Arbeitern durch ihre eigenen Vertreter. Dementsprechend entfalten Kerni, Asche und Arlyn einen schnörkellosen und druckvollen Klangteppich, über den Phillip seine Vocals laut und deutlich vortragen kann. Seine Mandoline setzt dabei sparsame, aber wirkungsvolle melodische Effekte. Der Sound von Airs & Graces wird hier direkt und eindrucksvoll vorgestellt und „Devil´s Factory“ knüpft dort direkt an. Es gibt noch weitere Songs, wie z.B. „These Hands Masters“ oder „Four Corners“, die sich mit einer Arbeiterthematik auseinander setzen.

Natürlich kann man auf Grund der Inhalte nicht sagen Airs & Graces wären eine unkritische, biertrinkende Partyband, aber zu behaupten, sie wären politisch, wie Auld Corn Brigade (RIP), ist auch weit hergeholt. Die Vier liefern eben eine subjektiv geprägte Gesellschaftskritik durch das Zitieren und Interpretieren von bereits Geschehenem. Und um ihre Botschaft möglichst weit zu transportieren, haben sie sich mascslon ins Boot geholt, der sie auch schon 2016 und 2017 auf seinem Sampler unterstützt hat und bei dem ihr auch die passenden Shirts bekommen könnt (Selten ist Kapitalismus und die Kritik daran in weniger Worten gleichermaßen beworben worden). 

„Airs & Graces“ ist eine straighte Punkband. Das wird deutlich, wenn man die Mandoline ausblendet. Eine weitere Qualität von Airs & Graces ist die Tatsache, dass die 14 Songs Eigenkompositionen sind. Das freut mich immer sehr, da die Szene leider immer wieder „The Wild Rover“ spielende Mucker hervor bringt und zu denen gehören Airs & Grasces eindeutig nicht. Für alle die auf eher schnörkellosen, gut gemachten Punk-Rock mit Content stehen, sei „Voting at the Hall“ wärmstens empfohlen.

 

Weitere Infos findet ihr auf der Airs & Graces Homepage.

*Wer das mit mir sozialwissenschaftlich durchdiskutieren möchte, kann mir gern eine Mail schicken.

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