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Teyr – Far from the Tree (2016)

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Teyr bedeutet Drei in der Sprache Cornwalls. Der Bandname hebt sich ebenso vom Gängigen ab wie die Musik des Londoner Trios. James Gavin, Dominic Henderson und Tommie Black-Roff lassen sich ungern in feste Strukturen pressen, geografisch ebenso wie musikalisch.

Die Gruppe wuchs aus einer Pub-Session zusammen, so ist es nicht verwunderlich, dass die Hälfte der zehn Titel instrumental ist. Schon nach wenigen Takten ist klar, dass hier große Könner am Werk sind. Teyr reihen aber nicht wie üblich Jigs und Reels aneinander. Sie schreiben ihre Musik meist selbst und loten in vielfältigen Variationen die Möglichkeiten ihrer Instrumente aus. Interessant ist die Kombination von Uilleann Pipes oder Low Whistle mit dem Akkordeon. Diese wechseln zwischen Melodieführung und Begleitung über sämtliche Register. Mit der treibenden, harmonisch geschickten Gitarre schaffen sie eine Vielfalt, die an eine deutlich größere Besetzung denken lässt. Leicht zu konsumieren oder auf schnellen Beifall ausgerichtet ist das nicht.  

Ein weiteres Interesse von Teyr gilt der Poesie. Zu den besonderen Stärken zählen die eigenen Vertonungen, hier vom irischen Dichter Yeats und zwei schottischen Balladen. Dabei hält man sich an überlieferte Formen, so dass die Lieder deutlich zugänglicher sind. Bei Banks of the Newfoundland würde niemand denken, dass die Melodie neu ist. False Lady und Huntley Town halten durch die Arrangements die Spannung. Auch der eindringliche Gesang überzeugt. Die optische Gestaltung und das Booklet dieser Debüt-CD sind durchdacht und ansprechend gemacht.

Die Musik ist von Teyr ist intensiv und kann berühren. Es wäre schön, das Trio bald in Deutschland sehen.

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