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The O´Reillys & the Paddyhats – Green Blood (2018)

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Es ist wieder soweit! Ein Jahr ist rum und die Paddyhats hauen mit „Green Blood“ ihren nächsten Longplayer raus. 13 neue Tracks, die diesmal komplett aus der eigenen Feder stammen.Diese sind in einem gewohnt qualitativ hochwertigem Soundkleid eingebettet. Dabei gibt es eine besondere Zutat, die einen Link zwischen den Paddyhats und ihren Fans schafft – nämlich das grüne Blut, das in ihren Armen fließt, während sie sich gen Himmel strecken und die Köpfe die Haare fliegen lassen. Genau dieses Gefühl wird dann auch im Opener thematisiert: „Green Blood we´re together side by side / Green Blood join us in our ride / Green Blood Runs in our vains / Green Blood will break our chains“. Der Sound ist der Paddysound – eindeutig.

Doch bevor jemand sagt: „Was? Keine Entwicklung?“ Nein, so ist es nicht. Sie werden doch immer härter. Der Grundteppich über den Whistle, Geige, Mandoline und Banjo laufen sind harte Riffs, getragen durch ein Rockschlagzeug. Die Paddyhats zeichnen sich nach wie vor durch hymnenartige Songs aus, deren Hooks zum Mitsingen einladen. Dabei findet man immer Unterstützung durch den Gang-Chorus. Textlich deckt Herbrig ein breites Spektrum ab. Angefangen beim „Wir“, die irgendwie Irland (oder so) mögen, über Love-Songs, Arbeiterlieder, Fussbalstücke hin zu den Bürden, die das Leben als Musiker mit sich bringen. Dabei bleiben einige Aussagen recht wage. Allerdings beziehen sie in Bezug auf den erneut weltweit aufziehenden Zeitgeist des Nationalismus und Populismus Stellung und sind damit so mancher Helene Fischer weit voraus. Sie deswegen als politisch zu bezeichnen, finde ich übertrieben, schließlich folgen sie keiner Agenda. Das stiftet natürlich auch Einheit oder anders gesagt eine größere Identifikationsfläche. Ein Punkt der der Linken oft abgeht. Aber ich schweife ab.

Man kann sagen, dass man mit „Green Blood“ ein Album bekommt, dass die Entwicklung der beiden letzten Alben konsequent fortführt und damit leider auch nicht für große Überraschungen sorgt. Deutlich wird das an „Rockstar“, ein Song den Kohlmetz, die neue Geigerin, singt. Das passt perfekt zu der Idee des Songs. Dennoch merkt man, dass die Lyrics von Herbrig geschrieben sind und somit auch zu seiner Intonation passen. Manchmal würde ich mir wünschen, dass die Ideen für die Songs auf mehr als nur zwei Säulen fußen würden. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass die Lieder für sich betrachtet schon funktionieren und ab und an auch thematische Ausreißer bieten. So beschäftigt sich „Yesterdays Rebel“ mit den Troubles in Irland. Allerdings schon wesentlich pessimistischer als in „Prison Cell“, was offensichtlich einer negativeren Weltsicht geschuldet ist, der sich die ´Hats entgegen werfen. Auf diesem Weg wünsche ich ihnen Kraft und Erfolg.

Aber was habe ich denn mit „Green Blood“ in der Hand? Ein Album das auf Gemeinschaft ausgelegt ist und daher manches verkürzt. Die Musik ist Party. In der Grundanlage hart, aber in den Bridges melodisch und freundlich. Die Hooks laden zum mitsingen und mitfeiern ein. Und auch wenn manches verallgemeinert wird, bewahren die Paddyhats eine Grundhaltung die eine offene Gesellschaft propagiert. Davor ziehe ich den Hut und sage „Danke!“

Hier, was ne geile Seite! Naja, aber alles Wichtige drauf.

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