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Saoirse Mhor ~ Thursday Asks (2008)

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Saoirse Mhor ist Sänger und Songwriter, und zwar für die besinnlichen Momente im Leben. Dass er seit den Achtzigern in Deutschland lebt, macht vermutlich kaum einen Unterschied für die Lieder, die er schreibt und singt. Der Frontmann der Gruppe Fleadh nahm 2008 seine 2. Solo-CD auf, die sich  durch Professionalität in Musik und Technik von den Hobby-Aufnahmen der Sparte „ein Mann und seine Gitarre“ abhebt. Das Fenster mit Regentropfen als Cover bebildert treffend die leichte Melancholie. Die Musik fließt ruhig dahin. Es geht um Liebe, Abschied, Verlust, ein bisschen Weltschmerz. Zu den fünf eigenen Songs gesellen sich sechs weitere Titel, die das Bild abrunden. Inspiration lieferten neben „Trad.“ die Beatles oder Luka Bloom.

Das Songwriting setzt eher auf Atmosphärisches als auf  das Erzählen von Geschichten. Die Melodien sind eingängig, ohne sich besonders einzuprägen. Es kann passieren, dass man nach ein paar Titeln überlegt, was man da eigentlich grade gehört hat.
Die Stimme von Saoirse Mhor ist angenehm und erinnert ein wenig an Christy Moore. Sie wird mit melodiösen Instrumentalarrangements geschickt unterstützt. Neben den Gitarren des Sängers sind Cello, Akkordeon, Keyboard, Flöte und ein dezentes Schlagzeug zu hören. Alles sehr entspannt, irgendwo zwischen Folk, Salon-Jazz und Chanson. Man ist geneigt, die Augen halb zu schließen und zu relaxen.

Vielleicht bekannt sind The Little Tin Soldier aus dem Repertoire von Donovan, oder Sam Hall. Letzteres ist eine Kindheitserinnerung, was erklären würde, weshalb der Räuber so brav und friedlich daherkommt. Etwas schwungvoller wird’s eigentlich erst bei der letzten Nummer, Captain Kennedy von Neil Young, eine sehr irisch klingende Ballade, wo die Kollegen von Fleadh zu hören sind. Schön wären ein, zwei weitere etwas flottere Titel, aber auch für ein so ruhiges Album gibt es Einsatzmöglichkeiten.

Die Infos auf dem Einlegeblatt sind dürftig, abgedruckt sind nur die eigenen Texte, grafisch nett, aber schlecht lesbar. Auf der Homepage findet man ein paar spärliche Zeilen pro Song zum Hintergrund, sowie ein digitales Songbook. Auch die Infos über die beteiligten Instrumentalisten sind lückenhaft, was sie nicht verdient haben.

Wahrscheinlich ist der Blick von Saoirse Mhor als Liedermacher zu sehr nach innen gerichtet, als dass er mit Alben wie diesem wirklich populär werden könnte. Auch ein handlicherer Künstlername würde helfen.

Trackliste

  1. She’s Like The Swallow
  2. The Little Tin Soldier
  3. Mirror
  4. The Gregory Girl
  5. Thursday Asks
  6. Try to Remember
  7. Lorraine
  8. Pale Moonlight
  9. The Ballad of Wandering Aengus
  10. Sam Hall
  11. Captain Kennedy

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