Die CSC hat sich neu aufgestellt. Den drei Gründungsmitgliedern haben sich in den letzten Jahren der Sologitarrist, der Bassist und der Sänger angeschlossen. Mit allen Dreien hat die Band von der Ruhr einen guten Griff getan.
Sänger Geordie überzeugt auf ganzer Linie. Sein Stil ist folkig für die Dougie MacLean- Songs, aber rockig genug für die beiden Runrig – Nummern. Die Arrangements auf Toss the Feathers sind handwerklich sehr ordentlich gemacht. Das Zusammenspiel stimmt, ebenso der Sound. So beschert uns die Band viele schöne und eindrucksvolle Passagen.
Leider bleibt das Material weitgehend im Rahmen des sattsam Bekannten. Eine Ausnahme ist das unverbrauchte Oro Se Do Batha Baile. Auch das bretonische Tri Martolod wird geschickt gesteigert. Ein Markenzeichen der CSC sind die mit viel Hall unterlegten Flötensoli geblieben. Beim instrumentalen Titelstück (vgl. The Corrs) zeigt sich leider, dass die Geige längst nicht so souverän agiert wie die Gitarren. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Band noch einen Fulltime-Fiddler sucht und findet.
Das Tempo ist überwiegend gemäßigt, etwa bei Wild Mountain Thyme. Hier könnte der Leadgesang gut mehrstimmige Unterstützung gebrauchen. Auf die Spitze getrieben wird der Griff ans Herz mit Danny Boy, und zwar ohne jede Ironie. Mir ist unverständlich, wie eine Band mit Selbst-Respekt solchen Kitsch aufnehmen kann.
Von der Band würde ich mir wünschen, dass sie auf dem nächsten Album weniger die Hits der großen Namen covert, sondern mehr Eigenständigkeit darin zeigt, unbekanntere traditionelle Stücke selber in ein Rock-Setting zu überführen. Das Potential wäre da.