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Mikey Kenney – The Reverie Road (2019)

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Fiddler und Fiddlerinnen, diese Scheibe ist für euch. Mikey Kenney aus Liverpool spielt zwar auch einige andere Instrumente, ist aber in erster Linie ein sehr versierter Geiger. Seine Eigenbezeichnung ist „Traditional Fiddle Player, Singer, Composer, Writer.”

Wer so vielseitig ist, braucht keine Gastmusiker: Außer seinem Hauptinstrument benutzt Kenney Banjo, Mandoline, Orgel, Gitarre, Flöte, Concertina und Bodhrán. Dazu singt er manchmal, mit einer gewöhnungsbedürftig hohen Stimme, in einer Art, die mich an die Incredible String Band erinnert.

Mikey Kenney hat jetzt sein drittes Album veröffentlicht, das ihn mit 14 Titeln als sehr kreativen Musiker zeigt. Die Bezugspunkte liegen außerhalb des gewohnten Band-Schemas. Anders als bei vielen KollegInnen in Irish Folk/Rock Bands kann man seinen Stil nicht einfach auf eine klassische Ausbildung zurückführen.

Er ist viel gereist, beherrscht die irische Spielweise, hat aber auch einige Zeit in Italien gearbeitet. Montagna di Menta mit der tremolierenden Mandoline weckt Urlaubsgefühle. Aber auch ausgesprochen englische Stücke sind enthalten. Bei Winder’s Hornpipe sieht man quasi die Morristänzer vor sich. Die mit einer 2. Geigenstimme unterlegten Passagen haben etwas Skandinavisches.

Es gibt überwiegend Tunes verschiedener Herkunft. Highlight sind für mich die zwei Slow Reels oder Brigid’s Jigs, die besonders schön die traditionelle Spielweise Irlands illustrieren: Rolls und Slides der linken Hand, welche die Melodie verzieren, und ein Bogenstrich mit unvermuteten Bindungen, der rhythmische Akzente setzt.

Nicht für jeden was, aber wenn man sich auf die Musik einlässt, kann man sich in andere Zeiten und Welten versetzt fühlen.

auf bandcamp: The Reverie Road by Mikey Kenney

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