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Roods & Reeds – The Loom Goes Click (2018)

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Dass Roods & Reeds sich und ihrem ersten Album einen Namen aus der Weberei gegeben haben, erscheint folgerichtig. Die beiden Hamburger verweben aufs Feinste ihre Gesangs- und Instrumentalmelodien, aber auch unterschiedliche Stile. Folk, Pop und Swing ergeben eine Verbindung, die leicht und locker klingt, aber trotzdem Tiefgang hat. Auch das konsequent Handgemachte passt zum Namen.

Dagmar Lauschke (voc, git) und Leonard Poppe (git, bac voc) sind den Singer/Songwritern zuzurechnen, was ja das Genre-Übergreifende bei guten Leuten schon einschließt. Seit 2016 treten sie zusammen auf und harmonieren bestens. Arrangements und Gestaltung sind absolut stimmig.  Die Beiden binden eine Reihe musikalischer Gäste ein, die den Sound nicht nur verbreitern, sondern das eigene Profil herausheben –  Streicher, Saxophon und Drums. Was trotzdem den Eindruck prägt, ist die klare Stimme von Dagmar Lauschke vor dem Hintergrund der beiden fein abgestimmten Gitarren.

Neun der elf Titel sind selbst geschrieben. Während der Opener Too Many Things mit Querflöte und Kontrabass die Musik in Richtung Jazz-Pop zu lenken scheint, kommen bei dem allegorischen Mountain Man die Folk-Wurzeln deutlicher heraus. The Calling geht sogar leicht in Richtung Ska. Das irische Home By Bearna bekommt eine sehr eigenständige Bearbeitung. Beim sparsam begleiteten Traditional The Weaver & the Factory Maid kann die Sängerin ihre Qualitäten am besten zeigen.

Mich erinnern Roods & Reeds an die frühen Siebziger, als mit Pentangle, Bert Jansch oder John Martyn die Folk-Avantgarde in England einen deutlichen Bezug zum Jazz hatte. Die Verbindung von Melancholie und Groove ist angenehm zu hören. Feine Musik für einen „Summer in the City“.

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