Beeindruckendes Album einer uns bis dato unbekannten Gruppe aus der Bretagne. Dort scheint die akustische Musik einen guten Nährboden zu finden, denn das Le Bour- Bodros Quintett knüpft an die Tanzmusiktradition an und findet offenbar ein großes Publikum.
Zunächst fällt das doppelte „Gebläse“ auf: Querflöte und Saxophon liegen oft eng zusammen und umspielen einander. Aber auch Akkordeon und Gitarre (beim letzten Track elektrisch) lassen sich nicht auf Rhythmus oder Harmonie festlegen, sondern entwickeln wie der Bass eigene Melodielinien. So ergibt sich ein kunstvolles Gewebe, bei dem wie nebenbei Harmonien entstehen. Die Herkunft aus der Tanzmusik ist auch ohne Perkussion zu hören. Man kann aufgrund der Besetzung und der oft ungewöhnlichen Tonalität auch „Balkan“ oder „Weltmusik“ assoziieren. Hin und wieder geht es vor allem durch das Saxophon auch ins Jazzige. Es sind die charakteristischen kurzen, wiederholten Phrasen, die es dann doch nach Bretagne klingen lassen. Der technische Standard ist enorm hoch.
Für Leute mit musikalischer Neugier und Freude am Detail.