Die österreichischen Rumpel- und Anarcho-Folker von Living Lâche habens mal wieder getan. Ihr achtes Studioalbum liegt vor: This Is Radio Living Lâche. Beachtlich, wie treu sich die Band bliebt – und wie marginal die Professionalisierung in all den Jahren ausgefallen ist. Der aufmerksame Zuhörer schmeckt einmal mehr echtes subkulturelles Herzblut.
jary
Declan de Barra ~ Fragments, Footprints & The Forgotten (2010)
Ceili Moss ~ La Vie Sent Quoi? (2010)
Die fünf Belgier von Ceili Moss liefern auf ihrer vierten Veröffentlichung nach eigenen Angaben akustischen Folk Rock mit Eiern ab. Tatsächlich zieht das Tempo immer wieder gut an und die Songs haben auch ihre Ecken und Kanten. Aber Eier? Kommt auf die Vergleichswerte drauf an und da muss ich sagen: für Eier fehlt mir eine ganze Spur Härte, Kompromisslosigkeit und vor allem Dreck.
The Mighty Stef ~ tms and the baptists (2011)
The Mighty Stef legt nach. Schon wieder. Nur ein Jahr nach 100 Midnights erscheint erneut mit etwas Verspätung der dritte Long Player in Deutschland. tms and the baptists sollte eigentlich keine reine Mighty Stef Veröffentlichung werden und wurde kurz nach 100 Midnights eingespielt. Leider hört man das der Scheibe ein wenig an.
The Black Tartan Clan ~ The Loyal Men (2010)
„Hail Scotland be my bride“, so fängt das zweite full-length Werk des belgo-schottischen Black Tartan Clans an. Scotland Part I ist ein getragenes, vorsichtig angeshuffeltes und etwas wackliges Liebeslied an Schottland. Der Punk kommt etwas kürzer auf dem Doppelalbum The Loyal Men.
The Tossers ~ The Valley of the Shadow of Death (2005) und Agony (2007)
Die Tossers geben sich auf ihren beiden Alben The Valley of the Shadow of Death (2005) und Agony (2007) ziemlich düster. Vor allem bei letzterem würde man eher Metal erwarten. Schon vom Design her nähert man sich den Rum, Sodomy and the Lash-Zeiten der Pogues an. Und diesen Vergleich ziehe ich nicht, weil ihn jeder zweite Texter zu jeder zweiten Folk-Punk-Band bringt, sondern weil er tatsächlich einigermaßen angebracht ist.
Ray Cooper ~ Tales of Love War & Death by Hanging (2010)
Ein Album zwischen Schweden und Schottland, zwischen Pirat und Landstreicher, zwischen düsterem Country und mystischem Folk. Ray „Chopper“ Cooper spielt Bass und Cello in der Oysterband und bewegt sich nun wie Sänger John Jones auf Solopfaden. Diese führen ihn aus der skandinavischen Wahlheimat gar nicht erst hinaus: Aufgenommen beinahe allein in einer schwedischen Blockhütte, spielt Ray Cooper alle Instrumente für das Album selber ein, lässt sich nur begleiten vom norwegischen Folk-Geiger Patrik Andersson. My Compass Points To North gibt den Weg vor.
Living Lâche ~ Folkrock Mountain (2010)
Das siebte Album hört und sieht man der Scheibe nicht an. Die Living Lâche Tradition wird fortgesetzt: Trash pur. Bedruckter Rohling, Plastiktasche, Inlaykarte. Extrem spärlich für eine Art Best-of-Album, das hauptsächlich aus neuen Interpretationen alter Living Lâche Songs besteht. Der Sound ist chaotisch, stümperhaft, punkig, trashig wie eh und je. Folkrock Mountain ist etwas für Fans, für Sammler und für jene, denen langweilige Interpretationen der immer gleichen Songs zum Halse heraushängen.
Lack of Limits ~ Von Geigentanz (1998) bis Tor (2007)
Lack of Limits ist schon eine Hausnummer in der deutschen Folk-Landschaft. Zwölf Jahre Bandgeschichte mit mehr als 800 Konzerten über die Deutschen Grenzen Hinaus. Sechs Silberlinge sind in dieser Zeit entstanden, darunter zwei Live-Alben. Zum Zehnjährigen gab’s im Jahr 2007 außerdem eine Live-DVD. Zeit, einmal einen Blick auf das Werk der Band zu Werfen.
The Mighty Stef ~ 100 Midnights (2009)
Ein letztes Herzlich Willkommen in Deutschland an The Mighty Stef. Mittlerweile ist er angekommen, auch das aktuelle Album 100 Midnights ist inzwischen in Deutschland erhältlich. Er macht weiter, wo er eigentlich noch gar nicht aufgehört hatte: Musik irgendwo zwischen Tom Waits, Songwriter-Pop und irischem Folk.